Social Distancing – huste mich nicht an mit deiner Panik

31. Mrz. 2020 | Alle | 0 Kommentare

Warum müssen mir in Zeiten von social Distancing so viele Menschen viel zu nahe kommen mit ihren Ängsten, die sie mir ungefragt ins Gesicht schreien? Wer eine klare Anfrage nach Trost oder nach Austausch hat, wer ein Ohr zum Zuhören braucht, der wird virtuell von mir mit Kuchen bebacken und Kakao bekocht. Aber einfach drauflos geblökt, möglichst kopflos, möglichst breit gestreut, das ist für mich so verantwortungslos wie alte Leute anzuhusten und lachend „Corona!“ zu rufen. Alle werden angekotzt mit der eigenen Furcht, die einfach mal schnell raus muss, wie ein Furz, der quersitzt – ah! Jetzt gehts mir besser!

Die anderen bleiben frisch bekotzt zurück

Wer durch die Gegend rennt und hier und da hinplärrt, wie die Welt sich jetzt dann weiterdrehen wird (vermutlich gar nicht!), wie schlimm alles noch wird (ihr könnt es euch nicht vorstellen!) der ist im Moment keine Kassandra, sondern ein Kacker.

Selbstverantwortung für die eigene Stimmung

Was soll deine Angst mir bringen? WAS SOLL DEINE ANGST MIR BRINGEN? Wer meint, dass er „ja nur informiert“ oder „den Menschen die Augen öffnet“, der hat den Schuss nicht gehört. Aus so vielen Richtungen kommen die selbsternannten Horrorpropheten, sagen schlimme und noch schlimmere Zeiten voraus und halten alle, die noch lächeln für naiv. LASS MICH! IN RUHE! Mit deiner Angst, die nichts anderes sieht als sich selbst. Wie die egomanen Teenies rennen jetzt viele rum und glauben, dass nur sie die Antwort haben. Kein Sekunde Nachdenken wird an die Menschen in der Umgebung verschwendet: warum sollte denn mein gedanklicher Auswurf nicht für jeden die Offenbarung sein, die jetzt alles verändert – in Richtung „Ist das Leben nicht entsetzlich!“?

Was es macht, ist: ANGST!

Ein Freund von mir sagte letztens, als ich ihm erzählte, dass ich zur Zeit fast keine Nachrichten schaue, dass er das nicht verstehen könne. Er würde ständig schauen, jetzt gleich wieder! Und direkt danach plane er schon mal Zeit für die halbstündige Übelkeit ein.

Ich finde, im Moment ist es ein Akt der Nächstenliebe und sozial Hygiene, seine Furchtkeime für sich zu behalten – wer nur kotzen will und nicht connecten, der soll doch bitte auf die Toilette gehen – allein.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert