Es ist April und ich fühle mich wie November. Grade eine lange Corona Erkrankung überwunden und jetzt muss alles wieder so weiter gehen, als wäre mein Alltag nicht durcheinander geworfen von all dem Rumliegen, dem Schlafen und Alleinsein. Wir sind eine komische Mischung aus Natur und Technik – wenn eine Blume plattgetreten wird, braucht sie Zeit, um sich wieder aufzurichten. Eine Maschine wird aussortiert (wer sagt eigentlich noch Maschine? Heisst das heute nicht ganz anders?)
Manchmal ist dieses moderne Leben eine blöde Kuh. In den sozialen Medien lächeln alle UND reden darüber, dass alle nur lächeln. Ab und an kommt einer, der redet leicht genervt „Klartext“ – aber wer verloren ist, bleibt lieber zu Hause. Dafür ist kein Platz auf dem Gelände der Erfolgreichen Lächler.
Und wir wundern uns, dass Depressive, Lernschwache und andere „Fall outs“ sich nicht mitteilen – wobei: machen darf man das nur, wenn alles, was nach Erkrankung riecht, überwunden ist und jetzt für eine Lebenslektion zur Verfügung steht, die wir weitergeben können.
Und: Social Media ist kein Freund. In SoMe bist du nur so gut wie deine Bildschirmzeit. Wir alle, die wir täglich sehr öffentlich unterwegs sind, können uns da verschätzen. Es gibt Verbundenheit – aber der Erfolg liegt in der Leichtigkeit. Und wer die grad mal nicht hat, der hält sich vornehm zurück, oder Faked it until er maked it – wobei ich finde, dass „lächeln, wenns dir schrecklich geht“ sich überträgt und deine Follower merken, dass du nicht authentisch bist.
Das ist wie auf dem Schulhof: alle auf den, dem es eh schon schlecht geht!
Habt euch lieb, auch, wenn das nicht immer fotogen ist.
Alles Liebe, Susanne
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