Ich halte so gern Vorträge

24. Mrz. 2021 | Allgemein | 0 Kommentare

Ich halte so gern Vorträge.

Da ich schon sehr häufig vor Menschen stand und sie mit Vorträgen, Moderationen und Performances aller Art unterhalten durfte, kenne ich jedes Gefühl, das man auf der Bühne, kurz davor und lang danach haben kann. Ich weiss, warum etwas funktioniert und warum Präsentationen total in die Hose gehen können – und dass dein Publikum immer nur ein gut geputzter Spiegel deiner selbst ist.

Mich kann nichts mehr erschüttern

Ich habe die wildesten Sachen gesehen: ein Publikum, das aggressiv wurde, weil sich der Vortragende einfach nicht zeigen wollte und die ganze Zeit auf den Boden geschaut hat. Ein Publikum, dass ständig reinquatschte, weil die Person, die vorne stand, sehr schüchtern war und nicht wirklich die Bühne „besetzt“ hatte. Ein Publikum, das anfing, sich mit sich zu beschäftigen, richtig untereinander zu reden, sich umzudrehen und sogar von vorn nach hinten zu laufen, um sich auszutauschen, weil klar war, dass der Mann, der vorne stand, nicht wirklich etwas mit ihnen zu tun haben wollte und ganz „glücklich“ in seiner eigenen Gesellschaft war.

Ich habe auch gelitten auf den Brettern der Welt

Mir selbst sind natürlich auch schon verrückte Dinge passiert: als ich in New York Schauspiel studierte, stand ich in einem Ibsen Stück auf der Bühne. Während die Kollegen und ich elegisch den Tod des kleinen Ejolf betrauerten, schrieen die Kids im Publikum sich über unsere Köpfe Gemeinheiten gegen uns zu, was jeden Auftritt zu einem „Gang des Terrors“ machte. Aber das war noch nicht das Schlimmste, was mir in meinem Performerleben passiert ist.

Kinder können grausam sein…

Vor Jahren spielte ich ein Stück vor Kindern. Wir Schauspieler trugen Masken, das Stück war wirklich bezaubernd. Die Kinder störte unsere zarte Poesie nur wenig (ich wohnte damals in Berlin, die Gören waren mit allen Wassern gewaschen) und sie nutzten die Zeit im unbeobachteten Dunkeln, um kleine harte Gegenstände auf uns und unsere Pappmachee Köpfe zu werfen oder laut in kleinen Gruppen die Holztreppen der Tribünen rauf- und wieder runterzutrampeln. Süßer Vogel Jugend!

Aber in beiden Fällen – im Kindertheater und auf der Studiobühne des Brooklyn College, stand ich mit anderen auf der Bühne, was den Schlag der Missachtung bedeutend abmilderte.

Ganz allein, geduzt und ausgebuht…

Als ich dann ein paar Jahre später eine Solo Comedy Show in München für einen Veranstalter aus Hamburg übernahm, wurde es schlimmer. Das Publikum war an manchen Abenden eine echte Nervenbelastung. Ich verstand nicht, was sie wollten und warum sie sich aufführten, als wären sie grade dem Zoo entlaufen, obwohl die allermeisten erwachsen waren. Ich schwitzte und stotterte, hatte Angst um mein Leben schon eine Stunde bevor die Show losging. Auch hier pöbelten die Leute, meckerten laut oder fingen sogar an, sich ganz ungeniert Serien auf dem Handy anzuschauen, alles eine so oft besungene Armlänge von mir entfernt.

What’s the gain from all the pain?

Es hört sich vielleicht masochistisch an – und wer auf die Bühne geht, braucht vielleicht manchmal ein klein wenig die Akzeptanz für die eigene Schikane – aber aus diesen Abenden, die wirklich nicht gut liefen, habe ich so viel gelernt, dass es mir fast ein bisschen peinlich ist, weil Klischee.

Aber all diese Erfahrungen haben mich zu einer Dompteuse und einer Liebenden gemacht, zu einer Predigerin und einer Marktfrau, zur Göttin und zur Hänsin-Wurst: ich habe alle Register, die ich brauche und ziehe sie, wenn ich möchte.

All of me: ich liebe Vorträge!

Ich liebe es! Und da ich für mich verstanden habe, wie Bühne geht, erzähle ich gern davon. In meinen Impulsvorträgen und Keynote Speeches, in kleinen Blitz Inspirationen und Langformaten.

Wenn du dich für einen Vortrag von mir interessierst, dann sag Bescheid: ich komme gern überall hin oder bleibe zu Hause und lade dich und dein Publikum online ein, mir zuzuhören.

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