Gucci Karma

12. Mai. 2017 | Alle, Aus dem Leben | 0 Kommentare

Filme sind immer schicksalsgläubig. Sie sehen stets Verbindungen zum größeren Guten oder Schlechten, wo wir im Alltag nur die Augen rollen würden.

Sogar doofe Filme wie „Hangover 1 bis 15“ haben irgendeine Message und stehen irgendwie staunend vor dem Leben, das sie selbst kreiert haben.

Normale Menschen sind Teilzeit-Gläubige. Wie sie nur Weihnachten in die Kirche gehen, ganauso glauben sie auch nur zwei, drei Mal in ihrem Leben an Schicksal. „Wenn ich an dem Tag nicht den Bus verpasst hätte und nicht „zufällig“ meine roten Schuhe angezogen hätte, wären wir uns nicht begegnet! Aber Zufälle gibts ja nicht – das war Schicksal!“ wohingegen das Busverpassen an jedem anderem Tag natürlich einfach Scheiße wäre.

Schicksal ist ein tonnenschweres Wort. Ich glaube an Kommunikation mit dem Leben. Ziehen wir Dinge an? Wir sprechen gern von Magneten, wenn es um Offensichtliches geht: jemand ist ein Sexmagnet, ein Geldmagnet, ein Scheissemagnet. Und alle, die nicht von extremer Situation zu extremer Situation springen, sind eben keine Magneten. Aber wenn ich mir meine Freunde und Bekannten anschaue, sehe ich, dass sie immer wieder gleiche Situationen erleben, gleiche Menschen treffen, ähnliche Jobs bekommen. Ganz unspektakulär, nur eben ähnlich. Wenn dann jemand, der immer einen besseren Job hatte, auf einmal gekündigt wird, denke ich: mach dir keine Sorgen, du bist ein guter-Job-Magnet!

Ich selbst war gestern ein Shit-Magnet. Als ich total gestresst und krank zum Supermarkt ging, im Geiste schimpfend auf irgendetwas, das so gar nicht läuft, böse in die Welt funkelnd. Ich lauf über eine rote Ampel, an der ein besorgter Bürger nur darauf wartet, dass so etwas passiert. Gleich fährt er mich an, ich gifte heftig zurück. Im Nachhinein denke ich: Fein gemacht, Plassmann!

Man kann das, was man anzieht, zumindest mitbestimmen. Ich hab vielleicht nicht die Kohle, immer in Gucci gewandet das Haus zu verlassen, aber ich kann darauf achten, dass ich gut aussehe. Ähnlich mit dem, was das Leben so reinträgt. Ich bin kein Anhänger des Konzeptes „Schuld“, wirklich nicht. Ich muss nur manchmal lachen, wenn mir das Leben serviert, was ich bestellt habe.

Ich verstehe die Sache mit dem Universumsbestellen nicht so richtig, nur rückwärts macht es Sinn und sorgt für eingeschränkte Heiterkeit: den Besorgten gestern hätte ich ohne Umschweife zum Mond treten können.

Trotzdem: weniger „achachach“ bei dem, was mir begegnet und mehr „aha!“ wünsch ich mir für mein Leben.

Und euch natürlich auch!!!

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