Be funny. Be awesome. Be you.

13. Feb. 2017 | Alle, Vortragscoaching | 0 Kommentare

Nur fliegen ist schöner.
Wenn ein Auftritt richtig gut läuft, ist nichts so befriedigend.
Du fühlst dich stark, zentriert, du bist bei dir. Die perfekte Yoga Übung.
Auf der Bühne stehen ist mein Chi-Gong, meine Meditation.

Be Funny

Für mich war es immer schon klar, dass ich auf die Bühne gehöre.
Mit sechs Jahren stand ich im Stadttheater von Minden Westfalen, wartete auf meinen Auftritt, schaute hoch in die unendlichen Weiten des Schnürbodens und dachte: hier möchte ich arbeiten! Dass ich 25 Jahre später mit der Bremer Shakespeare Company genau hierhin zurück kommen würde, wusste ich zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht.
Ich bin Jungfrau, Aszendent Bodenturner. Ich mag es oft nicht, wenn Experten über Dinge schwärmen, wenn sie sentimental werden und auf Wie? und Weshalb? Fragen eher mit Ausrufen des Entzückens reagieren als zu versuchen ihren Zuhörern zu erklären, wie es geht, wie sie es machen.

Be Awesome

Ich höre so oft von der Magie des Auftritts (ich habe selbst schon von meiner eigenen Magie geschrieben), von Schauspielern, die irgendwie von der Muse geküsst werden, von Speakern, die steif und fest behaupten, dass sie sich nicht vorbereiten würden, dass sie ganz nach Lust und Laune das sagen würden, was ihnen grad in den Sinn kommt.
Das sind keine Vorbilder für Leute, die sich fragen: wie geht das denn? Wie kann ich meine Leute inspirieren, bei der Stange halten?
Und mein Rat wäre: dein Publikum bleibt so lange bei der Stange, wie du bei der Stange bleibst. Aufmerksamkeit ist ein hohes Gut dieser Tage. Das habe ich grad wieder bemerkt, als ich mit einer alten Bekannten durch die Stadt lief und versuchte, ihr etwas zu erzählen. Sie war von allem, was ihr begegnete so schnell abgelenkt – Da! Ein Geschäft! Da! Ein Mann mit Hut! Da! Ein Brezelverkäufer! – dass ich es schließlich nicht weiter versuchte und sie „aufmerksamkeitshüpfen“ ließ.

Be You

Auf der Bühne zu stehen, ist zu allererst eine Übung in Aufmerksamkeit.
Wir haben als Vortragende gute Vorraussetzungen: normalerweise laufen keine Brezelverkäufer durchs Bild und auch Männer mit Hut sind eher selten. Das heisst, es liegt an uns, ob wir uns mit unserer eigenen Geschichte so lange beschäftigen können, wie sie dauert.
Dass man Ausdauer und Aufmerksamkeit üben kann, weiss jeder, der sich schon auf Dinge konzentrieren wollte oder musste: längere Strecken joggen zum Beispiel, oder eine tüftelige Bergwanderung, Autoradios einbauen ect.
Was hilft, ist Begeisterung. Experten schreiben vom Flow, weil es so schön englisch ist und gut klingt. Aber jeder weiss: was Spaß macht, kann man ewig tun.
Warum halten dann so viele Menschen Vorträge und verlieren ihren Faden? Warum schaffen es so viele nicht, sich selbst mit ihrem Thema zu begeistern?
Wer ist Schuld? Wieder mal unsere verrückte Schulbildung, in der es mehr darauf ankommt zu tun, was ein andere erwartet, als was du selber sagen und tun möchtest?
Ich höre oft bei meinen Coachings, dass die Leute meinen, etwas müsse gesagt werden, dass der Zuhörer etwas von ihnen erwarte. Dabei sollten wir zuallererst uns selbst beeindrucken, bei der Stange halten und unsere Aufmerksamkeit mit Freude am Thema halten.
Die Erwartungen der anderen sind erstmal ihr Problem.
Ich hatte einen tollen Lehrer, der sagte immer: alles richtig machen gibt eine zwei. Nur, wer darüber hinaus geht, bekommt eine eins.
In diesem Sinne: be an A Student!

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