Immer zu Neujahr suchen ich mir Horoskope, die mir versichern, dass dieses Jahr der ultimative Knaller wird: Liebe, Beruf, Gesundheit, Freundschaften: alles paletti! Ich lese verschiedene und entscheide mich dann für das, mit dem ich mich am besten fühle. Und an jedem ersten Januar sage ich mir: Das wird MEIN Jahr!
Egal wie schlecht es lief: das nächste wird doch bestimmt gut!
Wieviele Jahre hat es gegeben, die wirklich NICHT mein Jahr waren? Ich erinnere mich an 2018, das sehr mau war. 2019 war besser. Und 2020 hat mir wirklich Spaß gemacht, auch, wenn man das nicht so laut sagen sollte. Aber egal, was im Jahr davor passiert ist: Verluste, Trennungen, Streit, Angst, Ärger. Jedes Mal war ich bereit daran zu glauben, dass das nächste Jahr gut und wundervoll und grandios werden würde. Hoffnungs- und vertrauensvoll wenden wir uns unserem Schicksal zu, glauben fest an gute Absichten und daran, dass am Ende alles super wird.
Jump in den neuen Tag!
Egal, wie schlimm das vergangene Jahr war: Die meisten Menschen lassen sich darauf ein, zu vertrauen und den Schwung des Abschulsses zu nutzen, daran zu glauben, dass dieses fiktive Datum, der 1.1., einen Absprungspunkt in eine neue Zeit, in einen neuen Anfang und ein neues Glück bedeutet.
Wir glauben und vertrauen – wir können gar nicht anders
Wir Menschen, egal wie abgefeimt und enttäuscht, haben zu großen Teilen die Gabe des offenen nach vorn Schauens. Wir vertrauen anderen Menschen und Systemen, glauben Versprechungen und achten Symbole – was ist Geld anderes, was eine geschlossene Tür als ein Symbol? Meine eigene Wohnungstür hielte vermutlich einem beherzten Rüttler nicht stand. Aber die meisten respektieren das Zeichen „Tür zu“ und machen, wenn sie denn eintreten möchten, mit freundlichem Klingeln auf sich aufmerksam.
Wir sind verwandter, als wir manchmal denken
Gemeinsam entwickeln wir uns. Gemeinsam sind wir auf einander angewiesen. Und auch, wenn wir glauben, dass wir ganz anders sind, als die gemeinen, schlechten und fiesen: wir sind immer noch eine Familie und jeder und jede von uns hat Punkte, an denen er oder sie vertraut, sich öffnet und lächelt.
Ich bin dankbar und froh zur großen Menschenfamilie gehören zu dürfen. Sich anschauen und wissen: ich bin auch wie du. Frohes neues Jahr!
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