Wer mir auf den sozialen Medien folgt, weiss, dass ich letze Woche neben Herrn Bundespräsidenten Steinmeier auf einer Bühne gestanden habe (wer mir nicht folgt: warum eigentlich nicht?).
Und wenn man Herrn Steinmeier trifft, dann trifft man auch eine Millionen anderer Menschen: Security und Referendare und Türaufmacher und Zuständige für jeden Minibelang.
Für mich als verkappter Kontrollfreak, vom Leben zur Improvisationskünstlerin befördert, ein Traum. Minutengenaue Zeitpläne, die eingehalten, Protokolle, die befolgt werden, Gesten, die Gewicht haben: Wurstigkeit hat keine Chance. Im Vorfeld haben wir mit den Agenturen und den Verantwortlichen gesprochen. Herr Steinmeier sollte zunächst eine nachfolgende Rednerin ankündigen, bis aus Berlin die Ansage kam: der Präsident kündigt niemanden an!
Klarheit darüber zu haben, wer ich bin, was ich mache und was ich nicht mache, hilft dabei, Status aufzubauen, etwas darzustellen, ein ernstzunehmendes Gegenüber zu werden.
Das (vielleicht antrainierte, oft weibliche) „Passt schon! Nicht so schlimm! Da machen wir jetzt kein Gewese drum!“, das Unkompliziertheit und Kompromiss verspricht, steht der Brillanz und der Klarheit im Wege.
Wie gesagt: der Präsident sagt niemanden an!
0 Kommentare